Bericht zum Frauezmorge vom 18. Januar 2022
Vielfarbiges & notvolles Indien
Brigitte Hankeln-Thron,
Mit einem Gebet und dem gemeinsam gesungenen Kanon „Lobet & preiset ihr Völker den Herrn“ wurde der Frauezmorge am Mittwoch, 18. Januar im Martinshaus eröffnet.
Anschließend nahm Referent Pfarrer Peter Keller aus Birwinken die knapp 50 anwesenden Personen mit einer Diashow ins vielfarbige & notvolle Indien mit, das er während einer Reise kennengelernt hatte.
Das ca. 1.4 Mrd Einwohner zählende Volk könnte nicht gegensätzlicher und vielschichtiger sein.
Schillernde Paläste wie der Taj Mahal, wunderschöne Bauten mit tausenden von Mosaiksteinchen von Hand verziert auf der einen Seite, daneben Elendsviertel auf der anderen Seite. Vor allem in den Slums der 24 Mio.- Stadt Delhi zwischen Blechhütten und Bergen von Abfällen seien anmutige Frauen in farbenfrohen Saris und mit pechschwarzen Haaren zu sehen.
Mitten auf der Straße heilige Kühe, die gerne gefüttert werden, um das eigene Karma zu verbessern.
Das schlimmste Schicksal bedeute, als Dalit und als Frau geboren zu werden. Die einzige Erlösung sei der Tod mit der Hoffnung auf ein besseres Leben, und vielleicht als Mann wiedergeboren zu werden.
Kastenlose Menschen dürfen niemanden von einer höheren Kaste berühren oder berührt werden. Nicht einmal der Schatten von Kastenlosen dürfe auf Menschen aus höheren Kasten fallen.
Vor ca. 20 Jahren schien endlich ein Lichtblick in das traurige Los der der ca. 240 Mio. Dalits. Die Vertreter von Würdenträgern der Christen, Moslems und Buddhisten fragten: „Wie können wir Euch helfen?“ Die Antwort lautete: „Baut Schulen für unsere Kinder, die nicht lernen dürfen!“
Bischof Joseph D`Souza nahm diese Aufgabe ernst, bat um Vergebung der Mitschuld als Christ und versprach, 100 Schulen für je 500 Schülerinnen und Schüler zu errichten:
good shapherd scools.
So werden diese Schulen genannt und diese Ideologie pflegen sie auch. Sie möchten das Wesen des guten Hirten widerspiegeln, welcher sich auch der Ärmsten annimmt, für den jeder Mensch wertvoll ist und von Gott geliebt wird.
Die strahlenden Kinderaugen werden bestimmt vielen Zuhörenden im Gedächtnis bleiben: die Unberührbaren durften die Hände der Reisenden schütteln.
Die Nächstenliebe, die sie und ihre Familien erleben durften, führte die Menschen zum Wunsch, DEN Gott kennen-lernen zu dürfen, der sie liebt und wertachtet, und der keine Geschenke braucht, um befriedigt zu werden.
Leider schütze Indiens Regierung die Christen nicht. Letzthin seien von Nationalisten ganze Dörfer angegriffen worden. Die aktuell 40 Mio. Christen in Indien seien auf die Hilfe aus Europa angewiesen in Solidarität und im Gebet.
Für das Frauezmorge-Team
Hedy Hagopian, Birwinken und Brigitte Hankeln-Thron, Zuben